Als einer der Ersten gratulierte der Vorsitzende des Aero-Clubs von Deutschland v. Tschudi am 14. August 1922 Prof. Junkers zu dem Erfolg seiner Flugzeuge in Neapel, denn der Sieg von Junkers war für die übrige deutsche Flugzeugindustrie nicht ohne Bedeutung:
„Ich bin sehr gespannt zu hören, ob nicht von Ententeteilnehmern Schwierigkeiten bereitet werden. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, oder solche Bemühungen vergeblich sein werden, dann hat die Teilnahme Ihrer Flugzeuge in Neapel noch eine ganz besondere Bedeutung, insofern, als die Fédération Aéronautique Internationale dann eingesehen haben dürfte, dass eine Gegenarbeit ihrerseits gegen Deutschland inopportun ist. Soweit mir bekannt, fürchten Firmen des Verbandes deutscher Luftfahrzeug-Industrieller die Teilnahme an dem Wettbewerb in Rotterdam auf Grund der Tatsache, dass ihre Motoren unter die Entente-Note fallen, welche die Ausfuhr, auch die vorübergehende, von Motoren verbietet. Ihre Firma wird daher auch in Rotterdam von größeren deutschen Firmen die einzige sein.“
Die Befürchtungen des Aeroclub-Vorsitzenden waren nicht unberechtigt. Wie die „B.Z. am Mittag“ am 16. August 1922 berichtete, gab es in französischen Zeitungen heftige Kritik an der Teilnahme der deutschen Flugzeuge. Die F 13 hätte gegen die Bauvorschriften der Alliierten verstoßen, hieß es.
Die Junkerspiloten Zimmermann und Eichler unternahmen nach Beendigung des Wettbewerbs mit ihren beiden F 13 noch Rundflüge in Capri. Am 30. August 1922 kehrte Zimmermann mit der F 13 „Meise“ über Konstanz nach Dessau zurück.
Die F 13 „Marabu“ verblieb als Demonstrationsobjekt für die Verhandlungen von Gotthard Sachsenberg in Neapel. Der Leiter des Junkers-Luftverkehrs war nach dem Erfolg von Zimmermann und Eichler sofort nach Italien gereist, um mit dortigen Industriellen erneut über den Lizenzbau der F 13 zu verhandeln. Wollte er die mit Junkersflugzeuge beflogenen Luftverkehrstrecken bis nach Italien und Griechenland hin erweitern, musste er eine Flugzeugfirma finden, die zumindest zu einer Scheinfabrikation der F 13 bereit war, denn in Italien durften nur im Lande hergestellte Flugzeuge im Luftverkehr eingesetzt werden. Obwohl Gotthard Sachsenberg acht Wochen lang intensiv verhandelte, musste auch er wie sein Bruder ohne greifbares Ergebnis nach Dessau zurückkehren. Das Interesse der Italiener an Verkehrsflugzeugen und Luftverkehrsstrecken war zu dieser Zeit sehr gering, im Vordergrund stand der Aufbau des Militärflugwesens.
Die F 13 „Marabu“ verblieb noch eineinhalb Jahre in Neapel, um den maßgebenden italienischen Kreisen Gelegenheit zu geben, sich die Sache nochmals zu überlegen. Am 4./5. November 1923 flog Pilot Frantz mit dem „Marabu“ von Neapel aus über das Mittelmeer nach Barcelona, wo inzwischen ebenfalls Verhandlungen über einen Lizenzflugzeugbau und Luftverkehr aufgenommen worden waren. In Barcelona wurde die „Marabu“ zu einem Sanitätsflugzeug umgebaut und 1925 an das Spanische Rote Kreuz übergeben.
Den „Tyrrhenischen Pokal“ hat Wilhelm Zimmermann übrigens nie ausgehändigt bekommen. Im Juni 1923 teilte das italienische Luftfahrtkommissariat der Firma Junkers auf Anfrage mit, dass der „Große Tyrrhenische Pokal“ noch nicht hergestellt worden sei, „weil der künstlerische Wettbewerb und die Vorlage der entsprechenden Entwürfe auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben worden sei.“ Außerdem würde der Pokal in drei aufeinanderfolgenden Jahren ausgetragen und demjenigen zuerkannt, der in zweimal gewonnen hat. Wenn dies nicht der Fall sei, demjenigen, der ihn im dritten Jahr gewonnen hat.