Doch was war nun so interessant an dem neuen Metall-Tiefdecker aus dem Hause Junkers? Nun, da gab es durchaus mehrere Aspekte. Um die G31 richtig zu würdigen, muss man eigentlich zunächst die G 23 bzw. 24 prämieren. Dieses erste dreimotorige Ganzmetall-Verkehrsflugzeug legte nicht nur einen weiteren simplen Grundstein für den wachsenden Luftverkehr. Zusammen mit ihrer kleineren Schwester, der F 13, arbeitete sie vielmehr an einem unerschütterlichen Fundament für Junkers Visionen. Und auch wenn die G24 noch nicht vollkommen war, so wuchs mit der G 31 doch die Möglichkeit heran, eben diese Perfektion in Bedienung, Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und natürlich Sicherheit auf eine neue Ebene zu heben. Junkers selbst schrieb in einer Denkschrift zwei Jahre zuvor:
„Überblickt man die in Bearbeitung befindlichen dringenden Aufgaben, so scheint es mir, dass wir dieser Forderung in einer sehr befriedigenden Weise Rechnung tragen und gleichzeitig eine auf dem Wege zum Riesenflugzeug einen wesentlichen Schritt vorwärts bedeutende Type herausbringen können, wenn wir mit der unerläßlichen Beseitigung der an G 23 im praktischen Luftverkehr gefundenen unzulässigen Mängel und störenden Unvollkommenheiten zugleich noch mit einigen Vervollkommnungen in Bezug auf Flugleistungen und andere Eigenschaften zu verbinden suchen.“
Will man verstehen, was Junkers hier meint, liest man den Satz besser zweimal. Erst dann wird die Tragweite – insbesondere des letzten Halbsatzes – klar. Das Flugzeug soll nicht nur eben mal größer sein. Es muss darüber hinaus deutlich vielfältiger nutzbar sein. Junkers sieht die Unvollkommenhit der G 23 vor allem im Fehlen von geeignetem Frachtraum. Dem wird nun Rechnung getragen. Darüber hinaus wünscht Junkers z. B. ein einziehbares Fahrwerk und deutlichere Bequemlichkeiten für die – man mag es geahnt haben – natürlich höhere Anzahl mitreisender Passagiere. Folgt man den Protokollen im Entwicklungsstadium, so wird vieles an Ideen, wie z. B. eben dieses versenkbare Fahrgestell, wieder verworfen. Übrig bleiben aber letztendlich alle wichtigen Verbesserungen.