„Ich bin ein rauher Krieger und habe in der Schule des Lebens gelernt, mich auf mich selbst zu stellen, mich nicht auf das Urteil und das Wohlwollen der großen Masse von Menschen zu verlassen. Ich frage mich längst nicht mehr danach, was die große Menge von mir denkt, wenn ich mich nur vor mir selbst rechtfertigen kann. Umso mehr ist aber das tiefe Bedürfnis in mir vorhanden, einzelne treue Seelen zu haben, welche echt menschlich denken und empfinden, welche sich nicht durch raue Äußerlichkeiten abhalten lassen, den guten Kern zu suchen. Solche Menschen sind selten wie Diamanten; sie geben Trost und Stärkung in den bitteren Kämpfen des Lebens… Die Welt ist ein großes Lotteriespiel mit Treffern und Nieten. Es können nicht alle das große Los gewinnen. Vielleicht gibt einen kleinen Trost das Bewußtsein, sich doch als brauchbarer Mitmensch zu erweisen. Ich werfe nicht feige die Flinte ins Korn.“ (Briefentwurf, Dessau, 29.06.1894)