10. August 1925 Junkers

Am 29. Mai 1925 wurde von der Junkers-Luftverkehr AG ein Versuchsflug mit einem F-13-Wasserverkehrsflugzeug von der Elbe bei Dessau bis nach Dresden durchgeführt. Dieser Flug diente zur Vorbereitung der ersten innerdeutschen Wasserflugstrecke Dresden – Magdeburg – Hamburg-Altona, die am 10. August 1925 in Betrieb genommen wurde.

Zwei Wasserverkehrsflugzeuge vom Typ F 13 auf der Elbe bei Dresden

Das Junkers-Luftverkehr Nachrichtenblatt berichtete am 1. September 1925 über erste Erfahrungen auf dieser Strecke:

Ein halber Monat Wasserluftverkehr.
Nachdem auf der am 10. August eröffneten Wasserluftverkehrsstrecke Dresden-Magdeburg-Altona regelmäßiger Luftverkehr betrieben wird, läßt sich für die abgelaufenen Wochen ein Überblick über die Benutzung der wegen ihrer schnellsten Verbindung mit dem größten deutschen Überseehafen auch als Luftlinie wichtigen Elbstrecke gewinnen.

Das erfreuliche Interesse an der neuen Wasserflugstrecke hat Veranlassung gegeben, am 1. September eine Flugplanänderung vorzunehmen, die besonders dem Kaufmann willkommen sein wird; die Flugzeiten sind so gelegt worden, daß ein Rückflug von Hamburgs Altona aus noch am gleichen Tage ermöglicht wird. Auch für Magdeburg sind die Abflugs- und Landungsverhältnisse sowie die Anlegestelle und der Liegeplatz für Flugzeuge so günstig wie nur wünschenswert, so daß sich für die weitere Entwicklung die besten Aussichten ergeben.

Aus einem Aufsatz der „Tribüne“ geben wir folgende Schilderung eines Passagiers über einen Flug auf dieser Teilstrecke Magdeburg-Hamburg wieder:
„Der Flugzeugverkehr nimmt auch in Deutschland – trotz aller schweren Knebelungen durch die Entente-Verordnungen – eine rapide Entwicklung. Daher erweckt auch die jüngst eröffnete erste innerdeutsche Wasserluftverkehrsstrecke Dresden-Magdeburg-Altona (Hamburg) allgemein ein großes Interesse. Einmal ist dadurch Magdeburg jetzt endlich dem Luftverkehrsnetz angeschlossen und zweitens erhält es zu dem bedeutenden Überseehafen eine außerordentlich rasche Verbindung. Gewiß eine wirtschaftlich sehr bedeutende Angelegenheit.

Wir hatten nun Gelegenheit, einmal selbst die Luftstrecke Magdeburg-Altona in einer Junkers-Ganzmetall-Limousine zu erproben und uns bei der Gelegenheit allgemein von dem Vorteile einer Wasserflugzeugverbindung und besonders von der wirtschaftlichen Bedeutung gerade dieser Strecke zu überzeugen. Es ist selbstverständlich, daß diese Momente für uns im Vordergrund stehen, wenn wir auch nicht verheimlichen wollen, daß eine solche Luftreise für den Passagier ein hochinteressantes Erlebnis ist.

Der Vorteil des Wasserflugzeuges gegenüber dem Landflugzeug ist hauptsächlich der, daß das Wasserflugzeug, solange es sich in unmittelbarer Nähe eines Flusses hält, immer in der Lage ist, auf einem zuverlässigen Boden, dem Wasser, niederzugehen. Das Wasserflugzeug gewährleistet also auch im Binnenverkehr eine größere Verkehrssicherheit.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Fluglinie Dresden-Magdeburg-Hamburg ist ohne weiteres einleuchtend. Wer aus dringenden Gründen eilig von Dresden nach Hamburg mußte, war verurteilt, sieben bis acht Stunden oder von Magdeburg aus 5 Stunden auf der Eisenbahn zuzubringen. Mit dem Flugzeug gebrauchen wir aber nur 2 Stunden, um von Magdeburg nach Hamburg zu gelangen. In dieser Zeitersparnis, die besonders auch bei Postsendungen und für die Verfrachtung leichtverderblicher Lebensmittel (Seefische), wie auch anderen Eilgutes eine große Rolle spielt, liegt die Bedeutung dieser neuen Strecke.“

 

Angelika Hofmann

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Weiterführende Informationen:

Junkers Flugzeuge: Typ F 13

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