3. Februar 2019 Junkers
Geburtstag des legendären Luftfahrtpioniers Hugo Junkers jährt sich zum 160. Mal

Er war ein genialer Technik-Visionär und gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Luftfahrt: Professor Hugo Junkers, der am 3. Februar 2019 160 Jahre alt geworden wäre. Anfang des 20. Jahrhunderts brachte Junkers mit seiner Erfindung des Gas-Durchlauferhitzers fließendes, warmes Wasser in die Küchen und Bäder normaler Haushalte. 1919 erhob sich mit der F 13 das weltweit erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug in die Luft; auf ihr gründete Junkers sein weltumspannendes Luftfahrt-Verkehrsnetz, den Vorläufer der Lufthansa. Auch seine neuartigen Dieselmotoren mit dem Gegenkolbenprinzip machen Junkers zu einem der wichtigsten Vertreter der deutschen Ingenieurs- und Technikgeschichte. Junkers, für den die Luftfahrt der Völkerverständigung diente, wurde 1933 von den Nazis aus seinen Werken vertrieben. 1935 starb er nach zweijähriger Gefangenschaft.

Prof. Hugo Junkers, Pionier der Luftfahrt, 1859 – 1935

„Unsere Ziele sind höher gesteckt, nämlich das Flugzeug zu benutzen, um die Menschen und die Nationen einander näher zu bringen”, sagte Junkers.

Junkers wurde am 3. Februar 1859 in Rheydt (heute Mönchengladbach) geboren. 1892 gründete er in Dessau sein erstes Unternehmen, in dem er auf Grundlage seines bahnbrechenden Kalorimeter-Patentes Gasbadeöfen baute. Noch heute stellt der Bosch-Konzern die “Junkers-Thermen” her. 1897 wurde er Professor für Thermodynamik an der TH Aachen. Damals begann er, mit den Erträgen seiner Dessauer Firma seine Forschungsarbeiten in den Bereichen Motorenbau und Aerodynamik zu finanzieren und errichtete als einer der ersten in Aachen einen Windkanal.

Nach Jahren intensiver Forschung schuf Junkers im Jahre 1915 mit der J 1, dem ersten flugfähigen freitragenden Ganzmetallflugzeug der Welt eine der wichtigsten Meilensteine für die Luftfahrt. Es war ein Quantensprung im Flugzeugbau: Gegenüber den damals vorherrschenden „Fliegenden Kisten“ hatte der freitragende Eindecker ohne die üblichen Verstrebungen und Spanndrähte entscheidende Vorteile. Junkers war somit der erste, der die Bedeutung von Auftrieb zu Widerstand gegenüber dem Gewicht erkannte und umsetzte. Der für Hugo Junkers patentierte „Dicke Flügel“ mit seinem fischförmigen Profil erzielte bei hoher Festigkeit deutlich mehr Auftrieb und konnte zusätzlich erhebliche Lasten wie zum Beispiel Treibstoff aufnehmen. Ganz aus Eisen gebaut – Duraluminium war dem Zeppelinbau vorbehalten – war die J 1 sehr schnell, blieb aber wegen der geringen Steigfähigkeit ein Einzelexemplar.

Junkers J 1, 1915, Erstes flugfähiges Ganzmetallflugzeug der Welt

1919, kurz nach Kriegsende, erregte die Junkers F 13 als das weltweit erste Ganzmetall-Verkehrsflugzeug international große Aufmerksamkeit. Sie war das erste Verkehrsflugzeug der Welt. Ausschließlich aus Leichtmetall im für Junkers typischen Wellblech-Design gebaut, gilt die F 13 heute als die Urmutter aller Verkehrsflugzeuge. Ihr folgten in kurzen Abständen eine ganze Familie erfolgreicher Flugzeuge bis hin zur Ju 52, der legendären “Tante JU“.

Junkers F 13, erstes Ganzmetallverkehrsflugzeug der Welt nach dem Höhenweltrekord 1919, mit 8 Personen auf 6.750 m
Junkers Ju 52, 1933, Flug über den Alpen

Junkers und seine zahlreichen in- und ausländischen Luftverkehrsgesellschaften spielten auch eine Pionierrolle beim Aufbau des Weltluftverkehrs. Auf der Suche nach Absatzmärkten für seine Flugzeuge, in Zeiten, in denen es noch keine leistungsfähigen Fluggesellschaften gab, nahm Junkers deren Schaffung selbst in die Hand. 1919 startete er mit Kurierdiensten, später kam der Passagierdienst hinzu. Mit Mut, Weitsicht und Beharrlichkeit – die Herausforderungen reichten vom Fehlen eines Wetterberichts bis hin zur Treibstoff-Versorgung – schuf Junkers ein Streckennetz bis nach Südamerika. Seine „Junkers Luftverkehrs AG“ wurde 1926 zum Grundstein der Lufthansa.

Junkers G 38, 1930, größtes Landflugzeug der Welt

Weniger bekannt ist, dass Junkers neben den Entwicklungen auf dem Gebiet des Flugzeugbaus und des Luftverkehrs sowie der Thermotechnik in seinen Werken in Dessau u. a. auch Flug-, Land- und Schiffsmotoren, Messgeräte, Stahlhallen und -häuser, und Stahlmöbel hergestellt hat. Besonders auf dem Gebiet des Stahlbaus hat sich Junkers mit dem Dessauer Bauhaus ausgetauscht. So wurden die ersten Prototypen der Bauhaus-Möbel in der Junkers Lehrwerkstatt hergestellt. Mit Walter Gropius verband Junkers eine Beziehung gegenseitiger Hochachtung.

Nach der Machtergreifung 1933 stand der Philanthrop und Liberale Junkers, der seine Mitarbeiter vorbildlich sozial förderte und in seinen Werken auch Kommunisten und Juden in führenden Positionen beschäftigte, der Ideologie und den Aufrüstungsplänen der Nazis im Wege. Er wurde in einem entwürdigenden und erpresserischen Geheimverfahren unter Hausarrest gestellt und unter Androhung eines Landesverratsprozesses mit drohender Inhaftierung im Konzentrationslager seiner Werke enteignet.

Hugo Junkers hatte sich stets bewusst für die friedliche und völkerverbindende Rolle des Luftverkehrs eingesetzt. Am 3. Februar 1935 starb er in Gauting bei München und musste somit nicht mehr erleben, dass in den folgenden Jahren Flugzeuge aus seinen Werken und unter seinem Namen als furchtbare Kriegswaffen missbraucht wurden.

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